Körperbau
 
 
Größe:
Männliche Wale werden etwa zwischen 3,40 m und 4,60/5,50 m und wiegen rd. 1.500 kg (Nowak 1991)
Weibliche zwischen 3 und 4 Metern und wiegen rund 1.360 kg. (Nowak 1991). Die Tiere im Ochotskischen
Meer (Russland) sind etwas größer. Es wurden dort Tiere mit einer Länge von ca. 6,60 m (Männchen)
und 6,50 m (Weibchen) gefunden. Ausgewachsen ist der Beluga mit ca. 10 Jahren.
Farbe:
Belugas werden normalerweise grau geboren, mit feinen dunklen Punkten und werden in den ersten Monaten noch dunkler. Während des Heranwachsens verringert sich die Pigmentierung langsam , die Erwachsenen Tiere werden gelblich weiß, cremeweiß bis weiß.
Flipper:
Die vorderen Extremitäten bestehen beim Beluga aus den Brustflossen, den sogenannten Flippern. Sie bestehen hauptsächlich aus dem gleichen Skelett Elementen wie bei den Landsäugetieren. Allerdings sind sie verkürzt und angepaßt und sind im Verhältnis zum Körper relativ klein. Sie haben eine breite rundliche Form. Ab dem fünften Lebensjahr beginnen sich die Flipper zu verformen, "einzurollen". Die Außenkanten der Flipper krümmen sich aufwärts und immer mehr nach innen. Der Skelettaufbau der Brustflossen verändert sich (siehe Abbildung). Dies scheint auch nicht nur grundsätzlich bei männlichen Tieren der Fall zu sein, sondern wurde auch bei weiblichen ansatzweise beobachtet. Die Flipper ermöglichen dem Beluga eine ausgezeichnete Manövrierfähigkeit, da sie in der Lage sind, eine ganze Reihe von Bewegungen auszuführen. Selbst langsames Rückwärtsschwimmen ist möglich.
Fluke:
Die Schwanzflosse (Fluke) ist im Verhältnis zum Körper und im Vergleich hierzu zu anderen Walarten, recht groß. Auch sie verändert sich mit zunehmendem Alter des Tieres. In jungen Jahren schließt der Hinterrand relativ gerade ab, während sich im Laufe der Jahre der Rand stärker geschwungen nach außen buchtet. Es entsteht zwischen den Flukenhälften ein immer tieferer Einschnitt, sie bekommt eine immer herzförmigere Form.
Finne:
Belugas haben anstatt einer aufgerichteten Finne lediglich einen schmalen Kamm. Davon abgesehen, daß eine vorhandene Finne einen zusätzlichen Wärmeverlust bedeuten würde, würde sie beim Tauchen unter Eisschollen erheblich stören. ( Um Luftlöcher zu lokalisieren müssen sie knapp unter der Eisfläche schwimmen.) Der flache Kamm hilft dem Beluga dünnes Eis zu durchbrechen, um beim zugefrorenen Wasser an die lebensnotwendige Wasseroberfläche zum Atmen zu kommen. Der Kamm ist oft dunkler pigmentiert und weist häufig Kerben auf.
Augen:
Belugawale haben kleine, dunkle Augen, direkt hinter den Mundwinkeln angeordnet.
Ohren:
Direkt hinter den Augen befindet sich das Ohr des Belugas. Es handelt sich hierbei lediglich um eine Öffnung ohne Ohrmuschel.
Blasloch:
Belugas besitzen wie alle Zahnwale nur ein einzelnes Atemloch, das sogenannte Blasloch, welches sich hinter der Melone auf dem Hinterkopf des Tieres befindet. In der geschlossenen Position befindet sich das Blasloch in einem entspannten Zustand. Beim Ein-/Ausatmen wird das Blasloch geöffnet,
indem die Muskulatur kontraktiert.
Zähne:
Auf jeder Seite des Unter- als auch Oberkiefers befinden sich etwa 8 bis 10 Zähne in zylindrischer Form. Durchschnittlich besitzen Belugas 34 Zähne. Bis zu 40/42 Zähne sind möglich. Beachtlich ist der Verschleiß der Zahnkronen, der manchmal so stark ist, daß das Fangen von Beute in Frage gestellt werden könnte. Ebenfalls stellt sich die Frage, ob sie hauptsächlich der Nahrungsaufnahme dienen, wenn man die Tatsache bedenkt, daß die Zähne erst nach dem 2. bis 3 Lebensjahr richtig zum Vorschein kommen. Ihre Hauptaufgabe scheint mehr der optischen und akustischen Unterstützung von Drohgebärden zu dienen. Wie andere Zahnwale kauen Belugas ihre Beute nicht. Sie schlucken ihre Nahrung unzerkaut.
Melone:
Vor dem Blasloch des Belugas befindet sich die Melone. Sie ist gerundet und besteht aus Lipiden (Fett). In der Melone entstehen wahrscheinlich die Töne. Die Form der Melone kann sich während der Produktion von Tönen verändern, ebenso die Stimmung (Aggression, Drohungen etc.) anzeigen.
Nacken:
Die ersten beiden Halswirbel sind nie, die übrigen meist nicht verwachsen und daher sind Belugawale im Nackenbereich, ebenso wie Narwale, sehr beweglich. Der Beluga hat einen ausgeprägten Nacken. Es ist ihm möglich, seinen Kopf fast rechtwinklig zur Seite zu drehen, was bei Walen unüblich ist.
Haut:
Untypisch gegenüber anderen Walen, deren Haut sich kontinierlich generiert und erneuert, unterziehen sich Belugas einer regelrechten saisonalen „Mauser“. Während des Winters wird die obere Hautschicht der Belugas gelblich, besonders auf dem Rücken und an den Flippern. Um diese Hautschichten zu entfernen, reiben sich Belugas an flachen Wasserstellen an Kieselsteinen, bevorzugt in Süßwasser, welches den Prozess wahrscheinlich unterstützt.
Meistens haben Belugas glatte und weiche Haut. Oft bedecken den Beluga-Körper aber eng angeordnete Wellen, besonders in der Sommerzeit. Es scheint, als ob der Beluga „Falten schlagen“ würde. Diese Wellen sind bisher nicht erklärbar. Es mag damit zusammenhängen, den Wasserwiderstand zu reduzieren, durch Minimierung von Turbulenzen oder einfach nur eine physische Reaktion auf die saisonbedingten Aufenthalte im Süßwasser.
 
 
Körperfunktionen
 
Sinne/Sinnesorgane