Sinne/Sinnesorgane
 
Das Sinnessystem von Walen ist hervorragend dafür ausgerichtet, um Signale unter Wasser wahrzunehmen. Genau wie für Landsäuger sind für Wale Hören, Sehen und Fühlen wichtig. Sie dienen der Orientierung, der Kommunikation, der Nahrungsaufnahme, ebenso wie bei der Fortpflanzung
Gehör:
Belugas haben ein hochentwickeltes Gehör. Sie können Töne zwischen 1,2 und 120 kHz wahrnehmen, wobei die besondere Empfindlichkeit bei 10 bis 75 kHz liegt. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Hörvermögen beim Menschen liegt bei 0,02 bis 20 kHz.
Die meisten Töne werden wahrscheinlich durch den Oberkiefer aufgenommen. Ebenfalls vermag der Beluga Töne durch das Ohr umliegende weiche Gewebe und Knochen aufzunehmen.
Die mit Fett gefüllten Oberkieferknochen scheinen die Schallwellen durch den Oberkiefer zu Knochen ins Mittelohr zu leiten. Der Oberkiefer von Zahnwalen ist erweitert und an der Basis, an der er mit dem Schädelknochen verbunden ist, hohl. Innerhalb dieses sehr dünnen, hohlen Knochens ist ein Fett-Depot, welches sich zurück zu den Ohrenknochenkomplex erstreckt. Schall wird empfangen und durch den Oberkiefer zum Mittelohr, Innenohr und dann zum Gehörzentrum im Gehirn via Auditory Nerven weitergeleitet
Weißwale haben kleine Ohröffnungen ein paar Zentimeter jeweils hinter dem Auge. Jede Öffnung führt zu einem verkürzten Ohrkanal und zum Trommelfell. Manche Wissenschaftler vermuten, dass diese externen Ohröffnungen ohne Funktionen seien.
 
Echolokation/Echoortung:
Zahnwale sind in der Lage, Beutetiere, Gegenstände usw. durch Echolokation zu ordnen. Sie stoßen hierzu hochfreqentierte Schallimpulse aus, die auf einen Gegenstand treffend ein Echo zurückwerfen. Dieses wiederum wird vom Zahnwal empfangen und zeigt ihm Größe und Position an. Diese Fähigkeit scheinen Wale allerdings nicht von Natur aus zu beherrschen, sondern müssen sie erlernen.
Erzeugt werden die für die Echoortung notwendigen Geräusche (rasch aneinanderfolgende Klicklaute mit variablen Frequenzbereichen) in komplexen weichen Gewebestrukturen der Nasalgänge, welche sich in der Stirn zwichen Schädeldecke und Blasloch befinden. Höchstwahrscheinlich ermöglicht es die fetthaltige Melone den Schall als Impuls zu bündeln und ins Wasser zu senden. Die vom Objekt zurückkommenden Echowellen gelangen durch einen ölgefilterten Längskanal des Unterkiefers zum Innenohr. Im Innenohr wird der Schall von der spiralförmigen Cochlea (Schnecke) aufgenommen und sendet akustische Reize ans Gehirn. Wie dort die Verarbeitung und Interpretation funktioniert, ist nicht genau bekannt.
(Schematische Darstellung)
Die Echoortung ist für Wale in schlammigen Flüssen oder tiefen Gewässern, wo kaum noch Tageslicht hin kommt (z. B. auch in mit Eisschollen bedeckten Gewässern, ebenso um dort die lebenswichtigen Atemlöcher im Eis ausfindig zu machen) wichtig. Dadurch können sie auch diese Gewässer erschließen.
Ein Irtum ist es allerdings, daß Wale und Delphine pausenlos und überall und in alle Richungen rundumorten. Sie setzen die Ordnungstöne nur dann ein, wenn sie wirklich benötigt werden, da sie sehr energiezehrend sind. Wenn es die Sichtverhältnisse erlauben, jagen sie lieber optisch. Testergebnisse ergaben "Echoortende Delphine operieren über mehr als 100-m-Distanzen, können bei Metallkugeln Durchmesserdifferenzen von 1 mm erkennen, frischen von weniger frischem Futterfisch per Akustik unterscheiden."
Körperbau
Körperfunktionen